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2017-03-10

SINMARA / MISþYRMING - Split

Ich gebe es ja zu: Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass diese 10" eine Split-EP ist, als ich sie letztes Wochenende vom Hell Over Hammaburg mitgenommen hatte. Stattdessen hatte ich nur vage im Kopf, dass das aktuell ziemlich rare Debutwerk von Misþyrming ein tolles Cover hat. Ob es ein volles Album ist oder nicht, hatte ich nicht gespeichert. Und das mit dem Cover trifft ja auch hier zu.

Ich will mich ohnehin gar nicht beschweren, denn auch mit ihren nur zwei Songs von ca. sechs und sieben Minuten Länge nehme ich diese Platte sehr gerne in meine Sammlung auf.



SINMARA / MISþYRMING - Split (10" vinyl) (2017)

"Disharmonious howls, cacaphonous swarm" heißt es im Text von Sinmaras Stück "Ivory Stone", und genau so wütet dieses Black-Metal-Inferno auch von Beginn an ohne Umschweife los. Es klingt beinahe, als sei hier über das bewusst stumpfbreiig produzierte Schwarzmetallgeblaste ein episch orchestraler Track von Elend gelegt worden. Viel zu viel widerstreitender Lärm auf einmal und von allen Seiten durcheinander. Eigentlich.
Anderseits funktioniert aber gerade das, dieser undifferenzierte kakaphonische Overkill, hier sehr gut. Es hilft natürlich, dass die diesem Tosen zugrunde liegende Musik durchaus was taugt. Im Gesamteindruck fühlt man sich von allen drei Mäulern Zerberus' zugleich angehustet. So eine Krachschlacht, folgert man,  muss wohl direkt aus der  Hölle stammen. Oder von ein paar irren Isländern, die zu viele Schwefeldämpfe im Geysirfeld eingeatmet haben.



Misþyrming, welche in ihrer Muttersprache brüllkreischen, klingen im Vergleich zu Sinmara eine ganze Ecke konkreter und knackiger, bzw. sie erreichen ein durchaus vergleichbares Maß an psychotischer Panik mit einfacheren Mitteln. Das Schlagzeug versinkt nicht wie oft im Black Metal im Riffgerausche, sondern prügelt schön direkt auf den Schädel. Der absolute Kicker im selbstbewussten Auftreten der Band sind aber diese oft repetiven, sich ganz fies ins Hirn schneidenden kranken Leadgitarren. "Hof" ist ein hervorragendes Beispiel für dieses Stilmerkmal, welches Misþyrming auf sehr wiedererkennbare Art pflegen.
Im Midtempo-Teil sind durchaus Anleihen an Postrock zu erkennen, doch auch wenn Misþyrming Atmosphäre erzeugen, tun sie immer mit den Mitteln räudig kratzigen, garantiert trueen Dunkelbleis. Oder anders ausgedrückt: klasse Track einer arschgeilen Band!

Misþyrming live auf dem Hell Over Hammaburg 2017


Highlight: Hof


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