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2016-12-21

OATHBREAKER - Rheia

Und noch ein Spät-Eintrudler, der meine Album-Jahrescharts 2016 vielleicht noch aufgewühlt hätte, mitgenommen letzten Freitag auf dem Konzert im Hafenklang. Und ebenso wie für die EP des Supporkünstlers Wife gilt, dass ich hier möglicherweise Phrasen aus dem Livereview wiederholen könnte.


OATHBREAKER - Rheia (2LP) (2016)

"Rheia" ist ein Album, das anscheinend genau gekuckt hat, welche musikalischen Trends mir in letzter Zeit besonders zugesagt haben, und das sich daraufhin mit einer handvoll davon ganz custommäßig auf meine Bedürfnisse zugeschnitten hat.

Da ist - ich sage es jetzt zum x-ten Mal, aber es ist eben so - diese sehr von Made Out Of Babies / Battle Of Mice beeinflusste Post Hardcore-Basis, die zu gleichen Teilen mit Post Black Metal der Marke Alcest oder Vattnet Viskar durchsetzt ist. Dazu gibt es mächtigen, ambientangereicherten Post Metal (Post Post Post, ich weiß...), wie ihn Cult Of Luna perfektioniert haben, was natürlich Vergleiche mit deren Kollaboration mit Julie Christmas heraufbeschwört, insbesondere da Sängerin Caro Tanghe sowohl im Timbre ihrer zerbrechlichen Verse als auch in panischeren Passagen sehr deutlich Christmas emuliert. Das ist selbstverständlich immer lobenswert, wenn frau es kann.
Nur im ganz extremen schwarzmetallischen Bereich geht Tanghe noch weiter, so dass man - allerdings auch in einigen ruhigeren Stellen - zusätzlich noch Myrkur als Referenz ins Boot holen muss.
Und wo wir schon bei den Königinnen der Dunkelheit sind, sollten wir auch nicht den Neofolksong "Stay Here / Accroche-Moi", den Mittelteil von "Immortals" oder den Albumausklang "Begeerte" unterschlagen, in denen sie sich unser aller Gebieterin Chelsea Wolfe annähert.

Habe ich noch musikalische Äquivalente unterschlagen?
Sicher. So kann man sich zwischen all dem exzellent ausgeführten Hochgeschwindigkeitsgeschepper partiell sogar noch eine Prise Doom hineinhören. Bast und Subrosa sind da passende Stichworte. Generell ist ohnehin schnell klar, dass für diese Gruppe Genregrenzen nicht von Belang sind.

Was Oathbreaker anderseits sehr viel umtreibt, ist gutes Songwriting. "Rheia" hat keine Füller, alle Tracks sind so stark, dass man eigentlich gar keine Highlights herausstellen dürfte.
So wie die Band einen live mit offenem Mund zurücklässt, ist auch dieses Album ein gewaltiges Aufrufezeichen.

Auf der Suche nach Haaren in der Suppe kann ich eigentlich nur an der ansonsten wunschlos glücklich machenden Produktion bemängeln, dass es ein paar Stellen gibt, an denen ich den Gesang auf Vinyl (Download liegt auch bei) bitte gerne noch etwas differenzierter und verständlicher hätte. Aber wie gesagt, dafür muss ich mich schon etwas aus dem Fenster lehnen.

Die Typo auf dem Cover finde ich nicht so spitzenmäßig, haha.


Aber im Ernst: "Rheia" ist im Grunde perfekt. Hier hat eine fantastische, kreativ rotierende Band einfach alles richtig gemacht. Hat auf jeden Fall das Potential zu einem Klassiker von morgen!




Highlights: Needles In Your Skin, Immortals, Second Son Of R., Being Able To Feel Nothing, Where I Leave



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