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2015-11-04

CHELSEA WOLFE und A DEAD FOREST INDEX live im Knust, Hamburg (02.11.2015)

Montag und Stadtverkehr waren zwar eher kontraproduktiv, doch immerhin gab sich der Nebel Mühe, mich schon ein wenig auf das Konzert im gut gefüllten Knust einzustimmen.


A Dead Forest Index

Der Abend begann sehr atmosphärisch und minimalistisch mit dem neuseeländischen Duo A Dead Forest Index. Nur mit Gitarre und Drums spielte die Band einen genauso reduzierten wie interessanten  Art/Folk Rock mit darüber schwebendem, manchmal für mehr Harmonien geloopten, androgynen Gesang. Überzeugend!

Sowohl live als auch auf der "Cast Of Lines"-EP, die ich mir mit nach Hause genommen habe, erinnern A Dead Forest Index durchaus ab und zu an die stilleren Sachen von Chelsea Wolfe.

Jene hat momentan allerdings eher weniger Lust auf ruhige Töne...
 
Chelsea Wolfe
 
Los ging es erwartungsgemäß mit dem Gedröhne von "Carrion Flowers", dem Opener ihres noise- und gitarrenlastigen aktuellen Albums "Abyss", welches auf dieser Tour ganz klar im Mittelpunkt steht. Mit "Crazy Love" und "The Abyss" fehlten von dessen elf Tracks tatsächlich nur jene zwei Stücke, welche in der gebotenen krachoptimierten Live-Konstellation wohl am schlechtesten funktoniert hätten. Dazu gab es noch eine handvoll weiterer Stücke vom Vorgängeralbum "Pain Is Beauty", sowie vom Klassiker "Apokalypsis".

Es war eine klassisches Rock-Set-Up, mit weiblicher Gitarren- und Gesangsdoppelspitze und einem ab und zu ans Keyboard wechselnden Bassisten.
Und auch wenn die betörend säuselnde, gespenstisch sirenende oder furchterregend in ihren Gitarrenabnehmer kreischende  Chelsea Wolfe als schwer greifbare charismatisch-enigmatische, intro-extrovertierte Persönlichkeit ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens stand, fühlte sich das Ganze auch durchweg wie eine vollwertige Band-Performance an.
 
Anfangs war ich noch ein klein wenig enttäuscht, dass die auf dem Album so wichtige Viola (Bratsche) nicht livehaftig dabei war, doch das sei angesichts der tadellosen Darbietung dieser großartigen Songs als Suppenhaarsuche verbucht.
Auf der anderen Seite gab's ja auch Momente wie diese in der Studioversion etwas kryptische Stelle vor dem letzten Refrain in "After The Fall", welche live vollkommen fantastisch eskaliert.

Durchhänger gab es keine. Ob "Maw", "Mer", "Kings", "Iron Moon"... alles Spitzensongs, welche das Publikum durchweg in Chelseas Bann schlugen.
Nur wenn die Standtom wie im Doppelpack aus "Feral Love" und "Color Of Blood" den Beat dominierte, kam der Sound schon mal an die kritische Brummgrenze, die nicht mehr ganz so schön anzuhören war.

Das bringt aber nur minimale B-Noten-Abzüge vom Gesamterlebnis.
 
Für so ein Konzert schleicht man noch mehr als gerne durch die neblige Dunkelheit nach Hause. Und das alles auch noch zu einem sehr freundlichen Preis. Super!



A Dead Forest Index












 

 Chelsae Wolfe































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