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2014-07-27

BLUES PILLS - Blues Pills

Wenn ich hier schon gerade im Classic Rock-Modus bin, dann befasse ich mich doch auch mal kurz mit dem aktuell von der gesamten Musikpresse von den Rock Hard-Proleten bis zu den eclipsed-Snobs hochgehyptem Retro-Überflieger der Stunde.

Eine schwedische Sängerin trifft zwei Musiker in den USA, man lädt Videos auf YouTube hoch, die dazu führen, dass in Spanien eine Tour gebucht wird, worauf man sich mit einem französischem Gitarristen zusammentut. Inzwischen leben sie alle in Schweden und spielen in ganz Europa...

Angesichts dieser internetbefeuerten Karriere wundert man sich ja fast ein bisschen, dass die Blues Pills mit ihrem energiegeladenen 60er/70er-Jahre-Rock eine Musik spielen, die fast schon so alt ist wie alle Bandmitglieder zusammen.



BLUES PILLS - Blues Pills (2014)

Um mich mal kurz zu fassen: Ja, ich schließe mich dem Hype vorbehaltlos an!
Und ich bin durchaus wählerisch, was meinen Blues angeht und auch von einigen Bands, die ich eigentlich mag, manchmal etwas genervt, wenn sie die alte Skala auspacken, Hölle, ich finde ja nicht einmal Led Zeppelin sooo uneingeschränkt unantastbar...

Was die vier Bluespillen, allen voran Eilin Larsson mit ihrer erstaunlich erfahren klingenden Rockröhre, hier in den Ring werfen, ist für ein Debütalbum einfach verboten gut. Schließlich handelt es sich hier ja nicht um Musikerveteranen wie die Winery Dogs, sondern um echte Newcomer. Da ist also bei allem Talent und Enthusiasmus hoffentlich - vermutlich - immer noch Luft nach oben.

Neu ist das alles nicht, will es wohl auch nicht sein, doch es ist anderseits auch authentisch und wirkt in keiner Minute gekünstelt - die Blues Pills machen zweiffelos was sie lieben - und sehr sehr gut können.

Die Special Edition enthält neben dem Album noch die vorangegangene "Devil Man"-EP, welche zwei der Albumsongs in früheren, noch deutlich anders interpretierten Versionen enthält, sowie eine Bonus-DVD mit dem Live-Auftritt vom Hammer Of Doom-Festival 2013. Hier zeigt sich bei aller instrumentalen Klasse auch sehr deutlich, dass die Frontdame bei dieser Band eindeutig im Mittelpunkt steht, was nicht gegen den Rest der Gruppe geht, sondern vor allem als Lob für ihre natürliche Bühnenpräsenz zu verstehen ist.

Und wer mit seiner Gitarre so power- wie gefühlvoll und geschmackssicher umgehen kann wie Dorian Sorriaux, der darf sich beim Stageacting auch meinetwegen gerne vornehm zurückhalten.

Eine klasse Band, die momentan anscheinend fast jeder liebt. Dieses Album ist auch ein verdammt guter Grund dafür.


Anspieltipps: High Class Woman, Jupiter, Little Sun, River

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