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2016-02-21

LORD BISHOP ROCKS und BLACK&LUPIN live im Atzehoe, Itzehoe (20. Februar 2016)

Lord Bishop Rocks

Morgen spielen The Winery Dogs in Hamburg - und ich hab's verpennt, mir rechtzeitig ein Ticket zu sichern. Da brauche ich natürlich mindestens zwei Spitzen-Rockkonzerte, um das auszugleichen. Eines folgt in genau einer Woche, das andere habe ich gestern spontan im leider für einen Samstag mal wieder eher mau besuchten Atzehoe abgehakt.

Black&Lupin
Am Support-Act des Abends fand ich ja zunächst einmal vor allem die Vintage-Orgel faszinierend. Ich weiß nicht, um was für ein Fabrikat es sich handelt, aber eines ist klar: Solche Designs, bei denen der fest mit dem Instrument verbundene Ständer unter der Orgel noch ein Bücherregal als Bonus enthält, denkt sich heute keiner mehr aus.

Leider erwies sich die Orgel letztendlich auch als das interessanteste an der Band Black&Lupin, die einen ganz netten funky Classic Rock spielte, der mit fortlaufendem Set und Warmlaufen der erkälteten Sängerin auch ein paar durchaus gute Momente entwickelte, insgesamt aber doch zu versicherungsangestelltenmäßig zahm gespielt wurde.

Die besten Momente hatte - natürlich - die Orgel zu verantworten, alleine oder im Wechselspiel mit der Gitarre, und auch "White Rabbit" zu covern ist prinzipiell eine gute (wenn auch nicht die originellste) Idee. Ansonsten bleibt aber noch Luft nach oben. Das muss einfach mehr Arsch treten!


Lord Bishop Rocks

An Tritten in den Allerwertesten mangelte es bei Lord Bishop Rocks hingegen nicht.

Der Riese* Lord Bishop und seine beiden Mitmusiker zelebrierten einen explosiven Heavy Funk Rock mit Einsprengseln aus Blues und diversen anderen Stilen.
Dass der Mann ein Jimi Hendrix-Jünger ist, erkennt man schon rein äußerlich an den ähnlich wie bei Randy Hansen verkehrt herum gespielten Gitarren. Es gibt ja anscheinend einige Gitarristen, die das als Anfänger so bei ihrem Idol gesehen haben und erst später erfuhren, dass Hendrix Linkshänder war...

Wie auch immer, was die Band hier aufs Parkett legte, hätte tighter und souveräner kaum klingen können. Lord Bishop Rocks ist ganz klar eine powervolle Partymaschine, die sich den Albumtitel "Motörfunk" für ihr aktuelles Werk nicht aus der Luft gegriffen hat. Für noch unwiderstehlicheren Powertrio-Groove müsste man schon zu den Winery Dogs... hrmpf.
Als besonderes Highlight bleibt das (gegenüber dem Instrument) gnadenlose Basssolo hängen, nach dem der Viersaiter folgerichtig erstmal für ein paar Stücke geschont und von der Orgel ersetzt wurde.

Die Auswahl der Coversongs im Set hätte zwar nicht unorigeller sein können, aber gerade wenn ein Musiker es schafft, mit so stark beanspruchten Allgemeinplätzen wie "Cocaine", "All Along The Watchtower", "Voodoo Chile" und "Whole Lotta Love" (mit stimmgewaltiger Unterstützungung und vollem Körpereinsatz ihres Merchandising-Verkäufers) noch zu beeindrucken, dann sagt das ja auch etwas über Qualität und Selbstbewusstsein des Künstlers aus.

Ein sehr schönes Konzert, welches ein vielfaches der anwesenden Zuschauermenge verdient gehabt hätte.


*Schon während der Vorband stand sein Mikrofonständer auf der Bühne und wirkte neben der Sängerin wie eine hohe Reckstange. Als Lord Bishop dann zum Umbau auf die Bühne kam, hat er das Ding zu meinem belustigten Erstaunen dann noch höher gestellt.


Hier nun ein wenig digitales Spielzeuggeknipse aus meiner Harinezumi 4.0

Black&Lupin:





Lord Bishop Rocks:

















  

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